

Film/Iran/Politik
Land der Lüge, Land der Hoffnung
Nach Jahrzehnten Islamherrschaft: Gewalt nach innen und aussen, aber auch mutige Menschen wie der Regisseur Jafar Panahi. Viele Christen in Haft, die Gemeinschaft der Gläubigen wächst.
Thomas Lachenmaier
In einem Land der Lüge muss sogar die Wahrheit erfunden werden. Der iranische Regisseur Jafar Panahi hat mit «Taxi Teheran» einen pseudo-dokumentarischen Film gedreht, in dem er als Taxifahrer unterwegs ist. Der Film zeigt die Gespräche mit den Fahrgästen und der Fahrgäste untereinander. Die Taxikunden sind aber keine Zufallsgäste, sondern Schauspieler, die Dialoge liefert ein Drehbuch. Die angeregten Taxi-Diskussionen zeigen, wie die Diktatur einem Krebsgeschwür gleich in alle Lebensbereiche hineinwuchert.
Authentische Äusserungen von Passanten in einem Film zu zeigen, könnte für die Betreffenden tödliche Folgen haben. Das Mullah-Regime verfolgt jede oppositionelle Äusserung unerbittlich. Den Film konnte Panahi ins Ausland schmuggeln, er…