EDITORIAL

Liebe Leserin, lieber Leser


In einer Zeitschrift für Journalisten las ich den Satz: «Religion und Journalismus scheinen unvereinbar. Das eine umgibt sich mit Mysterien. Das andere soll schreiben, was ist.» Dieser Satz mag gelten für Religionen, er trifft sicher nicht zu für den Glauben an den Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs, an den lebendigen Gott. Geheimnisse mögen Gott umgeben, aber Gott versteckt sich nicht hinter Mysterien. Kein mystisches Raunen umwabert den lebendigen Gott, keine gefühlige Innenschau bringt uns ihm näher. Vielmehr ist es sein Licht, das uns erhellt, das uns hilft, die Welt klar zu sehen. Gott will, dass wir erkennen und verstehen. Er schenkt das Licht der Offenbarung über das Wesen der Dinge, über uns selbst, über den Lauf der Welt. Er ist es, der hilft, «zu schreiben, was ist».

Der Autor Vishal Mangalwadi beschreibt in seinem neuen Buch («Das Buch der Mitte», fontis Verlag; Auszug S. 33) die Folgen der Abkehr von der Bibel – für den einzelnen Menschen, aber auch für Nationen. Viele Menschen sind darüber zu «geistlichen Patienten» geworden und wissen nicht, dass sie des guten Arztes bedürfen, Jesus Christus. Das ist auch deshalb so, weil viele Pfarrer «Das Buch der Mitte» selber nicht mehr in die Mitte ihres Lebens, ihrer Verkündigung, ihrer Gemeinde stellen. Sie nehmen es Gott übel, dass er ihnen mit der Bibel Dinge kundtut, die ihnen nicht in den Kram passen. Es ist ihnen peinlich, dass die Bibel mit ihrem Kreuz quer zum Zeitgeist steht. Mit ihrer Anbiederung gewinnen sie bei den Hütern des politisch Korrekten keinen Blumentopf, da können sie so viele Papiere zu Umwelt und Gender verfassen, wie der grösste Papiercontainer fasst.

Manche Theologen nehmen es Gott übel, dass er ihnen in der Bibel Dinge kundtut, die ihnen nicht in den Kram passen. Es ist ihnen peinlich, dass die Bibel mit ihrem Kreuz quer zum Zeitgeist steht.

Dem christlichen Glauben Fernstehende erkennen, was manche Christen vergessen: dass der Glaube an den Gott der Bibel die Wirklichkeit verändert. Sheik Omar Abdi Satar, ein Muslim in Kenia, sorgt sich nach dem Massaker von Muslimen in einer Schule, bei dem 148 Christen ermordet wurden, um die weitere Abwanderung von Christen. Er sagte: «Die Christen treiben die Entwicklung dieser Stadt voran. Sie bauen unsere Strassen, bilden unsere Kinder aus, kümmern sich um die Infrastruktur – wir können ohne sie nicht überleben. Das ist die schlichte Wahrheit.»

Es ist bezeichnend für den Charakter unserer Gesellschaft, dass aus ihrer Mitte der Typus des narzisstischen Selbstmordattentäters erwächst, der die ihm anvertrauten Flugpassagiere mit in seinen Verzweiflungstod nimmt. Er ist das Pendant zu den islamischen Selbstmordattentätern. Solche Nachrichten mögen uns erschrecken. Aber der Trost aus der Heiligen Schrift ist über alle Zweifel erhaben. Er geht über dieses Leben hinaus. Dass sich heute viele Menschen in einem vereinzelnden Materialismus verlieren, hat auch damit zu tun, dass sich Teile der Kirche fragen lassen müssen (Mark. 9,50): «Wenn aber das Salz nicht mehr salzt, womit soll man würzen?»

Das Gebet, als christlicher Journalist tatsächlich in Seinem Licht klar schreiben zu können, «was ist», begleitet mich. Wir wissen, dass viele Leser für uns und unsere Arbeit beten. Die Verbundenheit mit factum ist sehr stark. Das spüren wir und das freut uns, hilft uns, stärkt uns. Haben Sie vielen Dank für diese Fürbitte. Ein ernsthaftes Gebet ist nie umsonst getan.

Dass es gelingt, den journalistischen Auftrag gut zu erfüllen, dass uns Hilfe zuwächst, ist ein Gebetsanliegen. Auch, dass wir neue Abonnenten finden, die mit ihrem Beitrag diesen Auftrag ermöglichen. Wir sind auch dankbar, wenn unsere Leser andere Menschen, die factum einmal lesen konnten und wertvoll fanden, zu einem eigenen Abonnement ermuntern. Wenn Sie einmal factum-Hefte möchten, um sie in diesem Sinn gezielt weiterzugeben, dann melden Sie sich. Wir freuen uns darüber. Für mich ist das auch ein Ausdruck davon, dass wir gemeinsam unterwegs sind.

Ihr Thomas Lachenmaier, Redaktionsleiter
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factum 04/2015

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2015-05-12

EDITORIAL

Cover

l Liebe Leserin, lieber Leser

In einer Zeitschrift für Journalisten las ich den Satz: «Religion und Journalismus scheinen unvereinbar. Das eine umgibt sich mit Mysterien. Das andere soll schreiben, was ist.» Dieser Satz mag gelten für Religionen, er trifft sicher nicht zu für den Glauben an den Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs…

LESERBRIEFE

MENSCH

Cover
Der Konflikt um die Nutzung der als Museum genutzten Hagia Sophia in Istanbul spitzt sich zu. Am 10. April wurde zum ersten Mal seit 85 Jahren in der einst grössten Kathedrale der Christenheit wieder aus dem Koran zitiert und muslimisch gebetet. – (fa.) Das berichtete die staatliche Anatolische Nachrichtenagentur.

l Wird die Hagia Sophia bald zur Moschee?


Was macht ein Ereignis zu einer Nachricht, die in den Medien veröffentlicht wird? Ein Kapitalverbrechen in Lüneburg, welches in den Medien kaum eine Rolle spielte, kann ein Anlass sein, darüber nachzudenken.

l Mord ohne Nachricht

(fa.) Nach Angaben der Staatsanwaltschaft tötete der Iraker Ziad Karnous seine…


«Wenn Christen überall in der Welt verzweifeln, lasst ihnen unsere Hände und Herzen unterstützend nahe sein.» Das forderte der amerikanische Rabbiner Jeffrey Salkin in einem von der «Washington Post» veröffentlichten Aufruf.

l Steht den Christen bei!

(fa.) Jeffrey Salkin, der als geistlicher Leiter der…


Cover

l Extremnarzissmus im Zeitalter des vergötzten Ichs

Hier sei über Andreas L. wahrlich kein Stab gebrochen. Der selbstmörderische Kopilot, der 149 weitere Menschen in seinen Freitod mitnahm, war offenbar unzurechnungsfähig. So dürfte seine Tat wohl juristisch bewertet werden. Gleichwohl dürfen wir diesen Fall nicht ad acta legen; dafür sagt er…


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Die Aufstachelung zu Gewalt und das Schüren von Feindbildern sind in den Palästinensergebieten allgegenwärtig. Vor einer UNO-Schule verherrlicht das Wandbild der Selbstmordattentäterin Schalida Ayat el Akhrasch den Terror gegen Zivilisten.

l Die Hass-Pädagogik ist allgegenwärtig

(uws.) Die damals wahrscheinlich 16-jährige Schalida…


Nach Angaben der italienischen Polizei sind auf einem Flüchtlingsboot auf dem Mittelmeer zwölf christliche Flüchtlinge von Muslimen über Bord geworfen worden und ertrunken.

l Christliche Flüchtlinge ermordet

(uws.) Informationen der französischen Nachrichtenagentur afp zufolge hat die Polizei von Palermo 15 Verdächtige wegen «…


Der grausame Mord an drei Christen im türkischen Malatya vom April 2007 bleibt wahrscheinlich ungesühnt, obwohl man die Täter in Gewahrsam hat.

l Mord an Christen bleibt vermutlich ungesühnt

(fa.) Das berichtet das Martin Bucer Seminar in einer Pressemitteilung. Am 18. April 2007 waren in der Türkei die drei Christen Tilman Geske,…


Cover
Der Liedermacher, Theologe und Evangelist Jörg Swoboda wurde durch die Lektüre eines Artikels von Roman Nies, der in factum erschien, zum Dichten inspiriert. Hier sein Liedtext.

l Nur die Gnade ist genug

Keine andere Zeitschrift lese ich so regelmässig und gründlich wie factum. Wichtige Stellen unterstreiche ich…


Cover
Mit der Abkehr von Gott leugnet der Westen auch das Primat des Geistigen vor dem Physischen – und beschneidet sich damit seiner Erkenntnisfähigkeit. Der Preis dafür ist unermesslich hoch.

l Der westliche Patient

Wenn man den geistigen Zustand der westlichen Gesellschaft mit…


Cover
Obamas Iranpolitik wird die Situation in Nahost eskalieren. Die Abkehr von Israel und ihre Folgen. Der Glaube des Präsidenten.

l Der Freund der anderen

Obamas Unvermögen, auf die Herausforderungen der Zeit angemessen reagieren zu können, weist zunächst auf ein postmodernes, relativistisches Weltbild hin –…


Cover
Der Projektleiter Nahost der «HMK Hilfe für Mensch und Kirche», M. Schwab, koordiniert in Syrien und Irak die Flüchtlingshilfe. Er berichtet von Elend, Christenverfolgung und von geistlichem Hunger.

l «Das gibt uns Mut, hier zu bleiben»

factum: Sie sind gerade in den Irak und nach Syrien gereist. Was haben Sie…


Cover
Die in Baden-Württemberg vorgesehene Frühsexualisierung der Kinder nimmt keine Rücksicht auf Empfinden und Entwicklungsstand von Kindern. Das Elternrecht auf Erziehung wird grob verletzt.

l Anpassung und Widerstand

Als Jesus Christus gefragt wurde, wie sich denn das Verhältnis seiner…


Cover
Trotz des Hangs zu Gesetzesgläubigkeit wurde ausgerechnet Deutschland zum wichtigsten Land der Reformation und das Volk Israel zu Gottes Volk – der Herr erweist seine allein rettende Gnade.

l Gnadengabe oder Regelwerk

In den USA hat man sich anlässlich des Germanwings-Flugzeugabsturzes Gedanken gemacht,…


Cover
Von der Genesis zur Offenbarung: In der Schöpfung kommt Gottes Wille zum Ausdruck. Ihn als Schöpfer zu ehren, macht den Weg frei zur Gemeinschaft mit Ihm, zum Erlösungswerk Jesu.

l Herrlichkeit, Ehre und Macht

Der Apostel Johannes beschreibt im Buch der Offenbarung in Off. 4,11 ein Ereignis im Himmel,…

FOCUS

ERLEBT & BEWEGT

Cover

l Gnade

Woran denken Sie, wenn Sie dieses Wort hören oder lesen? Mir fallen meine Oma mütterlicherseits und meine Mutter ein, die beide diesen Begriff mit ihrem ganzen Wesen widerspiegelten, obwohl sie in ihrem Temperament grundverschieden waren. Meine Oma, eine stille Frau, meine Mutter…

NATUR

Cover
Die staatlich propagierte Gender-Ideologie, die mehr und mehr zum «Mainstream», zur allgemeingültigen Doktrin wird, widerspricht der wissenschaftlichen Erkenntnis. So steht die von Gender geleugnete Zweigeschlechtlichkeit des Menschen im Widerspruch zu den Erkenntnissen der Hirnforschung. – (fa.) Darauf weist der Erlanger Professor für Physiologie und Biokybernetik, Manfred Spreng, hin.

l Gender-Ideologie erschwert Identitätsbildung


Cover
Als Tabakpflanzer nach der kubanischen Revolution in die Dominikanische Republik flohen, konnten sie die Basis ihrer neuen Existenz in den Strümpfen versteckt mitnehmen: Tabaksamen, die ausreichen, um damit Hunderte Hektaren Ackerland zu bepflanzen. Wäre eine solche Revolution auf den Seychellen geschehen, wäre es für die Pflanzer von Palmen ungleich schwieriger geworden: Ein einzelner Same der Seychellenpalme wiegt 20 Kilogramm und hat einen Durchmesser von bis zu einem halben Meter.

l Harte Nuss für Evolutionsforscher


Cover
In den von der Terrormiliz «Islamischer Staat» (IS) im Irak und Syrien kontrollierten Gebieten breitet sich die Hautkrankheit Leishmaniasis aus. Die Betroffenen leiden an schmerzhaften Geschwüren. – (fa.) Von der Krankheit sind viele IS-Kämpfer betroffen. Es wird geschätzt, dass allein in Syrien 100 000 Menschen an dieser Krankheit leiden.

l Parasiten und Geschwüre


Cover
Wissenschaftlern der Technischen Universität Berlin ist es gelungen, einen Chip zu entwickeln, der Tierversuche ersetzen kann.

l Chip- statt Tierversuche

(ed.) 11,4 Millionen Tiere wurden laut EU-Statistik im Jahre 2011 in Forschung und Entwicklung eingesetzt, die meisten davon für Testungen. Doch nach wie vor bleibt…


Wasser tanken, losfahren: Ein Testauto mit dieser Technik fährt bereits durch Tel Aviv. Findige israelische Forscher haben eine Alumi-nium-Luft-Batterie entwickelt. – (fa.) Die Firma Phinergy (Tel Aviv) arbeitet mit einer Aluminium-Luft-Batterie. Sie gewinnt ihre Energie aus dem Kontakt von Wasser mit Aluminium. Diese Batterien nutzen den Sauerstoff aus der Umgebung und setzen die in dem Metall enthaltene Energie frei.

l Wasser tanken, losfahren


Cover
Wie der christliche Philosoph Vishal Mangalwadi in seinem Buch «Das Buch der Mitte» erklärt, was es heisst, in Christus ein neuer Mensch zu sein.

l Nicht wie ein Ei dem anderen

Einmal verwendete ich vor einer internationalen Akademi-ker-Gruppe in Kalifornien folgendes Gleichnis: Ich hielt in jeder Hand ein…


Cover
Im Namen Allahs werden in Syrien und im Irak unersetzliche kulturelle Güter aus der Zeit des Alten Testaments zerstört. Den Islamisten gelten die Zeugnisse vergangener Kulturen als Götzen.

l Archäologischer Aderlass

Angesichts von tausendfachem Mord, Entführungen, Vergewaltigungen und Sklaverei…

GLAUBE

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Das Amtsgericht Darmstadt verurteilte das Ehepaar Petra und Dirk Wunderlich (im Bild mit ihren Kindern) in einem Strafprozess zu 90 Tagessätzen à 90 Euro, weil sie ihre Kinder zu Hause unterrichten und sich weigern, sie in die Schule zu schicken.

l Christen müssen bekennen, wofür sie stehen

(fa.) Niemand bestreitet, dass sich die…


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Vor 60 Jahren gründete «Bruder Andrew» das christliche Hilfswerk Open Doors, welches sich für verfolgte Christen einsetzt. Das Jubiläum wird am 12. September in Suhr, im Kanton Aargau in der Schweiz, gefeiert.

l «Keine aufregendere Mission, als Jesus zu folgen!»

(fa.) Am 15. Juli 1955 stieg ein junger Mann in Warschau aus dem Zug, in seinem…


Eine verstärkt dankbare Lebenseinstellung reduziert übermässiges Grübeln und Depressivität.

l Danken statt grübeln

(fa.) Das ist das Ergebnis einer Studie, an der die Evangelische Hochschule Tabor in Marburg und die Universität Lüneburg arbeiteten. Die Teilnehmer der Studie durchliefen ein Trainingsprogramm zur…


l Kein Hopfen, kein Malz

Wenn es noch eines Beweises bedurft hätte, dass es sich mit der universitären Theologie verhält wie mit dem Bierbrauer, der sein Hopfen und Malz verloren hat, dann hat ihn der Berliner Theologe Notger Slenczka jetzt erbracht. Er ist der Meinung, die hebräische Bibel solle nicht länger zum…


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Mit bewegenden Feierlichkeiten beging Israel seine Staatsgründung vor 67 Jahren. Der internationale Bibelwettbewerb für jüdische Jugendliche ist inzwischen zum untrennbaren Bestandteil des Unabhängigkeitstags geworden.

l Quelle der Kraft und Grund zur Freude

(fa.) Lucy Aharish, die erste arabische Nachrichtensprecherin im…


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Als Kaiser Konstantin den Glauben an Jesus zur Staatsreligion machte, integrierte er auch heidnische Traditionen. Warum fällt es dem Haus Juda so schwer, in Jesus den Messias zu erkennen?

l Griechisch-römischer Messias?

Mich persönlich beschäftigt die Frage, warum das Haus Juda seinen eigenen Messias nicht erkennt, sehr…


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Die Antwort auf die Erlösung ist der Einsatz für Gott. Der Ur-Enkel des legendären China-Missionars Hudson Taylor, James H. Taylor IV, über eine aussergewöhnliche Tradition in seiner Familie.

l Erlöst, um zu dienen

«Ich aber und mein Haus, wir wollen dem HERRN dienen.» Dies sind die bekannten Worte…


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Jesus war eine ständige Herausforderung für die Menschen seiner Zeit. Er ist es auch für uns. Erst die Vergebung durch ihn bereitet den Weg zur Erfüllung der Gebote Gottes.

l In Christus gerecht

In der Geschichte über die Ehebrecherin in Johannes 8,3 ff. bringen die Pharisäer eine Frau zu Jesus. Sie…

ZITATE

l Zitate

«Wenn du den Hahn auch einsperrst, die Sonne geht doch auf.»Sprichwort aus Indien «Fehler sind wie Berge, man steht auf dem Gipfel seiner eigenen und redet über die der anderen.» Sprichwort des Hausa-Volkes, Afrika «Ich weiss, dass sich der Westen in Sachen Tierschutz sehr engagiert. Die Menschen…

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