

Interview/Zeitgeschehen
«Das gibt uns Mut, hier zu bleiben»
Der Projektleiter Nahost der «HMK Hilfe für Mensch und Kirche», M. Schwab, koordiniert in Syrien und Irak die Flüchtlingshilfe. Er berichtet von Elend, Christenverfolgung und von geistlichem Hunger.
factum: Sie sind gerade in den Irak und nach Syrien gereist. Was haben Sie dort gesehen?
Schwab: Ich habe alle grossen Flüchtlingslager im Irak und im Nordosten Syriens besucht und mich dort mit den verantwortlichen Verteilungsleitern getroffen. Die Lage ist sehr bedrückend, einige der Zeltlager sind riesig.
factum: Können Sie die Grösse eines solchen Lagers beziffern?
Schwab: Zwischen 20 000 und 35 000 Menschen oder fünf- bis achttausend Familien. Die meisten sind Jesiden, etwa aus Sinjar, während die Christen überwiegend in Häusern in der Nähe von Städten leben, etwa in Schulen und Kindergärten; viele sind aber auch in christlichen Dörfern untergekommen, armenischen, assyrischen oder chaldäischen.
factum: Wie ist die humanitäre Lage…