

FOCUS
Gelungene Volte. In der Kirche des Genderismus ist Judith Butler die Hohepriesterin. Wo sie Hof hält, lauscht die Gemeinde und versucht, ihren Gedankengängen zu folgen. Das ist schwierig, denn sie predigt in einer Art Latein, das nicht einmal ihre Gläubigen verstehen. Von der Zeitschrift «Philosophy and Literature» erhielt sie deshalb den ersten Preis im Wettbewerb für schlechtes Schreiben. Die Journalistin Elke Schmitter bezeichnete das Hauptwerk der Genderologin, «Das Unbehagen der Geschlechter», als einen «hochspezifischen Kommentar auf der Rückseite des gesunden Menschenverstandes». Das war eine gelungene rhetorische Volte. Chapeau!
Kein Zufall. Es wundert nicht, dass Butlers Sprache praktisch unverständlich ist. Das Grundlose zu begründen, ist ein kompliziertes Unterfangen. Sie beherrscht dieses Handwerk, Unsinniges so verdreht und verschachtelt zu formulieren, dass sogar diejenigen es nicht verstehen, die voller Glaubensbereitschaft sind, ihren Nonsens für bare Münze zu…