
Biologie
Giftige Untermieter
Tiefseemuscheln nutzen Mikroben, die ein ganzes Arsenal an Giften produzieren, mit denen sie sich vor Fressfeinden schützen.
(fa.) Muscheln der Gattung Bathymodiolus gehören zur Familie der Miesmuscheln und leben häufig an heissen Quellen in der Tiefsee. In ihren Kiemen züchten die Muscheln so genannte chemoautotrophe Symbionten. Das sind beispielsweise Schwefelbakterien, die für die Muscheln nicht nutzbare Stoffe aus den heissen Quellen in schmackhaften Zucker umwandeln.
Forscher am Max-Planck-Institut für Marine Mikrobiologie Bremen haben das Erbmaterial einiger Untermieter der Tiefseemuscheln unter die Lupe genommen. Wider Erwarten stiessen sie dabei auf allerlei Gefahrenstoffe. Denn die symbiontischen Bakterien besitzen ein ganzes Arsenal an Genen, die der Herstellung von Giftstoffen dienen. Die Zahl dieser Toxine ist beeindruckend: Mit bis zu 60 Giften ist die Waffenkammer der Mikroorganismen besser gefüllt als die von hochgefährlichen Keimen wie…