

Alter Pöbel, neuer Adel
Bonhoeffers Klage über kulturellen Niedergang und Verpöbelung ist heute berechtigter denn je. Das gilt auch für seine Forderung nach einer Besinnung auf das, was Gott uns ins Herz gelegt hat.
Allen Menschen ist das Gesetz Gottes ins Herz geschrieben. Wo Menschen diese Gottesgabe nicht verdrängen, sondern sich von ihr leiten lassen, entsteht eine andere, bessere Wirklichkeit.
Kurz vor seinem Märtyrertod grübelte Dietrich Bonhoeffer in seiner Gefängniszelle über die Notwendigkeit einer neuen Elite von Menschen aus allen Gesellschaftsschichten nach. Er schrieb dies wohlgemerkt unter dem Eindruck der allgemeinen «Verpöbelung» im Dritten Reich. Die Symptome des Kollapses kultureller Qualität, den er anprangerte, sind auch heute präsent: die «Missachtung aller menschlichen Distanzen», das «Feilschen und Buhlen um die Gunst des Frechen», die «Jagd nach Positionen», der «Starkult», die «Masslosigkeit», der erbärmliche Lärm.
«Adel», so lesen wir in «Widerstand und Ergebung…