
LESERBRIEFE
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Die FACTUM-Redaktion
Feinsinnig und kämpferisch zu: Beiträge von Thomas Baumann und Uwe Siemon-Netto, 5/2014
«Schön geschrieben», sage ich mindestens einmal halblaut vor mich hin, nachdem ich nacheinander die Kolumne von Thomas Baumann und dann den Artikel von Uwe Siemon-Netto gelesen habe. Unser schnurrender alter Kater Sokrates erwidert meine Freude durch seinen zufriedenen Blick. Es ist schön, Ferien und ein wenig Musse zu haben. Die Beiträge von Thomas Baumann lese ich seit Jahren immer wieder gerne. Er zeichnet sich durch eine Bescheidenheit aus, die mich anspricht. Seine Worte – und nun möchte ich nicht sentimental werden, auch wenn ich es ein wenig bin – seine in so schönem Deutsch gefassten Gedanken zeugen von viel Feinsinn und Liebe. Herr Siemon-Netto formuliert sprachlich auch wunderschön, geradezu virtuos, seine Ausführungen sind dagegen oft bissig und kämpferisch, meiner Meinung nach in einem guten Sinn. Da sagt einer, was er denkt, gegründet in einem reichen und tiefen Leben! Die eingestreuten Beispiele der schlichten zwischenmenschlichen Freundlichkeit und wohltuenden Normalität haben mir einen positiven Anstoss für den neuen Tag gegeben. Ich danke beiden Autoren herzlich für ihre wertvolle Arbeit!
Patrick Werder, CH-Zürich
Der antichristliche Aufstand und die EU zu: «Macht, Hoffnung und Gottes Wort», 3/2014
Ein Grund, warum ich factum schätze, ist dessen mutiges Bemühen um biblische Objektivität hinsichtlich gesellschaftspolitischer Entwicklungen. Die Grenze der Unterordnung ist erreicht, wenn der Staat den Ungehorsam gegen Gottes Gebote legalisierend fördert und das Zeugnis von Jesus und seinem Evangelium ersticken will. Das gilt auch für Russland und die Europäische Union. Dass Staaten, die ihre Gesetzgebung an biblischen Geboten Gottes orientieren, in besonderer Weise gesegnet sind, ist eine geschichtliche Tatsache. Westeuropa, v. a. Deutschland, haben viele Jahre davon profitiert. Dass gerade sie sich mit atemberaubender Schnelligkeit zugunsten einer liberal humanistischen Neuordnung davon lösen, zeigt, wo der Kern des antichristlichen Aufstands zu finden ist: nicht in Russland, sondern in der EU. Auch «Menschenrechte» und «Europäische Werte» stehen in ihrer aktuellen Ausgestaltung und Zuspitzung (rechtliche Anerkennung der Homosexualität, Gleichstellung von Mann und Frau, Liberalisierung des Sexual-, Ehe-, Fami-lien-, Abtreibungs- und Sterberechtes) im krassen Gegensatz zu dem in der Bibel geoffenbarten Recht Gottes. Sie sind gottfeindlich. Seit Jahren werden in Deutschland diese gesetzlichen Änderungen gerade von Politikern «christlicher» Parteien verantwortet. Das macht das ganze anti- und scheinchristliche Potential des Westens deutlich. Es übersteigt bei weitem dasjenige Russlands – auch in imperialistischer Hinsicht. Mit missionarischem Eifer betreibt die EU die Ausbreitung ihrer Ideen. Via Internet, mittels wirtschaftlicher und militärischer Macht destabilisiert sie weltweit Regierungs- und Gesellschaftsformen, die ihren Werten entgegenstehen, um sie für sich einzunehmen. Wir erleben gegenwärtig eine Blütezeit des Imperialismus – des demokratischen Imperialismus, bei dem die EU federführend ist. Sie proklamiert Freiheit und propagiert Freizügigkeit, gegen Gott und seine Gebote zu sündigen. Sie empfiehlt sich mit Rechtsstaatlichkeit und ihre Gesetze sind zunehmend Unrecht bei Gott. Sie ist das moderne Erscheinungsbild derer, denen das NT bescheinigt: «Sie versprechen ihnen Freiheit, während sie selbst Sklaven des Verderbens sind» (2. Petr. 2,19 a). Ebenso haben Antisemitismus und Personenkult ihren festen Platz – wenn auch unter anderen Namen und Auftrittsformen. Auch in der Europäischen Union fehlt es nicht an Kirchenleuten, die den Politikern die theologische Rechtfertigung für ihr Handeln liefern. Mag sein, dass die «imperiale Identität» Russlands noch deutlicher zum Vorschein tritt – die der EU auf alle Fälle. Sie gipfelt in dem antichristlichen Weltreich, dem der wahre Christus, Jesus von Nazareth, bei seiner Rückkehr das Ende setzen wird. Dann wird ER die Welt regieren und das göttliche Recht zur Geltung bringen. Dann herrscht wirklich Frieden, Gerechtigkeit und Freiheit.
Klaus Baldauf, DE-Meinerzhagen