

DER UNBEUGSAME
Der Kampf von Jan Hus für Glaubens- und Gewissensfreiheit und die Anerkennung der Wahrheit von Gottes Wort bereitete der Reformation den Weg.
Michael Kotsch
Der Verurteilte «sang bald mit lauter Stimme: ‹Sohn des lebendigen Gottes, erbarme dich meiner!› [...] als er erneut zu singen begonnen hatte, wehte ihm bald der Wind die Flammen ins Gesicht, und bei sich selbst betend, die Lippen schwach bewegend, endete er im Herren. [...] Nach seinem Tod gingen die Gerichtsdiener ringsum und zerschlugen alle seine Knochen mit Knüppeln. Als sie das Haupt fanden, zerschlugen sie es in Stücke und warfen es wieder ins Feuer. [...] Schliesslich verwandelten sie die ganze Masse zu Asche, [...] luden alles auf einen Wagen, fuhren zum nahen Rhein und warfen es dort in die Tiefe.» Das berichtet ein Zeitzeuge über die grausame Verbrennung des vermeintlichen Ketzers Jan Hus am 6. Juli 1415.
Um das Jahr 1369 wurde Jan Hus in dem kleinen böhmischen Dorf Husinec geboren. Von 1389 bis 1396…