

ERLEBT & BEWEGT Atheisten im Schützengraben
Die Passionszeit ist ein famoser Anlass, über ein beklemmendes Gespräch nachzudenken, das ich dieser Tage mit einem amerikanischen Militärpfarrer führte. Er war gerade aus Afghanistan zurück, wo er Marineinfanteristen ins Gefecht begleitete. Ich fragte ihn: «Stimmt eigentlich noch die Formel, dass es in Schützengräben keine Atheisten gibt?» Er antwortete: «Leider nicht mehr.» Zwar, so sagte er, glaube die Mehrheit der Soldaten an irgendeine höhere Macht. Aber mit dem Gott der Christenheit hätten sie ihre Schwierigkeiten. «Sie haben so viel Böses gesehen, dass sie nicht verstehen können, wieso ein angeblich guter und liebender Gott dies alles zulassen könne. Viele haben deswegen jeden Gottesglauben verloren.»
Nun, dies ist im Grunde nicht neu; es nennt sich Theodizeeproblem und ist uralt. Es plagte zum Beispiel schon die Kriegsteilnehmer in Vietnam. Ich war dort Korrespondent und wirkte später als Seelsorger unter Vietnam-Veteranen, die «Gott…