

Omar Kamil Der Holocaust im arabischen Gedächtnis
Eine Diskursgeschichte 1945–1967 237 Seiten, Vandenhoeck & Ruprecht Verlag, ISBN 978-3-52536-993-7
Viele Arbeiten über Antisemitismus in der arabischen Welt schwanken zwischen relativierender Verharmlosung und verallgemeinernder Verunglimpfung aller Araber. Für die Zeit von 1945 bis 1967 zeigt Omar Kamil anhand der innerarabischen Diskurse über die drei Denker Arnold Toynbee, Jean-Paul Sartre und Maxime Rodinson, wie verschiedene arabische Intellektuelle sich zum Holocaust positioniert haben. Er zitiert viele arabische Quellen und lädt «insbesondere arabische Wissenschaftler dazu ein, sich der Erforschung des Holocaust jenseits eigener Leiderfahrungen zu öffnen».
Seine Herangehensweise ist zwar spannend und informativ, aber kaum zu einer «Erklärung» des Phänomens der Holocaustleugnung geeignet. Seine These, «die Begegnung mit den Werken von Toynbee, Sartre und Rodinson» habe «die angemessene Wahrnehmung des Holocaust in der arabischen…