

«Ich sah, dass er überall Angst hatte»
Frankreich verliert seine jüdische Bevölkerung. Juden können hier nicht mehr sicher leben. Eine junge Mutter von vier Kindern berichtet, warum sie mit ihrer Familie nach Israel ausgewandert ist.
Im Herbst 2015 reisten die beiden Filmemacher Joachim Schroeder und Sophie Hafner nach Israel und in den Gazastreifen, um dort Interviews für ihren Dokumentarfilm «Auserwählt und ausgegrenzt: Der Hass auf Juden in Europa» zu führen. Sehr bedauerten sie später, dass sie eines der Interviews, die sie am meisten bewegten, aus Platzgründen nicht in den Film aufnehmen konnten: das mit Anaëlle Guedj, einer jungen Mutter von vier Kindern, die drei Monate zuvor mit ihrer Familie nach Israel ausgewandert war, als eine von 7000 französischen Juden, die 2015 angesichts des in Frankreich grassierenden Antisemitismus nach Israel auswanderten. Das Filmteam traf sie in einer Sprachschule in der Küstenstadt Netanya, die wegen der vielen dort lebenden Franzosen auch die «…