

Antisemitismus – die alte Fluchfalle
Der Hass auf die Juden gilt eigentlich dem Gott, der mit diesem Volk am Sinai einen eigenen Bund geschlossen hat. Die Flüche richten sich am Ende gegen diejenigen, die sie aussprechen.
Roman Nies
Antisemitismus ist, von seinem Ursprung her, ein Hass auf den Gott, der den Juden das Gesetz gab, nach dem sie leben sollten. So formulierte ja auch Haman, der Perser, seine Abneigung gegen die Juden im Buch Esther mit den Worten: «Ihr Gesetz ist anders als das aller Völker» (vgl. Est. 3,8). Ihn erzürnte, dass Mordechai vor diesem Gott, aber nicht vor ihm, seine Knie beugte. Da «trachtete er danach, das Volk Mordechais, alle Juden (...) zu vertilgen» (Vers 6).
Haman hat sich daran gestört, dass dieses Volk für sich in Anspruch genommen hat, das Volk Gottes zu sein, mit dem Gott einen eigenen Bund geschlossen hat. Tatsächlich hatte ja Gott nur mit diesem Volk den Bund vom Sinai gemacht. Da konnte man als Perser schon eifersüchtig werden! Mittlerweile gibt es…